In diesem Artikel erhalten Sie einen Einblick in die Funktionsweise der Suche im Internet am Beispiel Google - dem nicht nur in Deutschland mit Abstand beliebtesten Suchanbieter. Wir klären die wichtigsten Begriffe zum Thema SEO (Search Engine Optimization) und schauen uns die Google-Richtlinien und -Empfehlungen für Website-Besitzer an. Am Schluss gibt es einige Tipps für Ihre eigene Website.
Wer mit seinem Unternehmensauftritt online ist, hat einen entscheidenden Schritt getan. Sichtbar für die Zielgruppe ist man allerdings meist nur, wenn Google die Website findet. Wie Google sich auf die Suche macht, wenn ein Suchender einen Begriff oder eine Frage in die Google-Suche eingibt, das ist bis heute ein wohlgehütetes Geheimnis.
Bekannt ist, dass gut verlinkte Websites einen Vorteil haben. Bekannt ist auch, dass guter Content (glücklicherweise) sehr wichtig ist. Längst bekannt ist, dass sich Google eines bestimmten Algorithmus bedient, der sich jedoch regelmäßig ändert.
Ein gutes Ranking bei Google, das heißt, ein möglichst hoher Rang in der Ergebnisliste (SERP = Search Engine Results Page) bleibt bis auf weiteres das wichtigste Ziel für jeden Website-Besitzer. Eine komplett neue Branche ist entstanden, die sich dem Ziel der Suchmaschinen-Optimierung verschrieben hat. Google reagiert auf die Strategien und Methoden der SEO-Experten, wer das ist, dazu kommen wir noch. Und SEO-Experten reagieren auf die Algorithmen-Updates von Google.
Google's Richtlinien für Webmaster sollten befolgt werden
Auf Google oder anderen Suchmaschinen wie Yahoo, Bing oder Lycos gefunden zu werden, ist also entscheidend für den Erfolg einer Website. Wer nicht gefunden wird, existiert online nicht. Dementsprechend viel Bemühungen wenden Spezialisten für die Suchmaschinenoptimierung (SEO = Search Engine Optimization) seit Mitte bis Ende der 90er Jahre auf, um die von ihnen betreuten Websites im sogenannten Google-Ranking in den Suchergebnissen nach vorne zu bringen. Damals noch im kleinen Stil, heute hoch professionell und gelegentlich jenseits der Realität, zumindest jenseits letzter, welche Google in den eigenen Richtlinien für Webmaster vorsieht.
"Erstellen Sie Seiten in erster Linie für Nutzer, nicht für Suchmaschinen", heißt es beispielsweise in den Qualitätsrichtlinien, in denen Google die häufigsten Täuschungen und Manipulationen von Webmastern benennt und Empfehlungen für eine gut geführte Website abgibt. Die von Google angedrohten Konsequenzen für Websites, die sich nicht an die genannten Regeln halten, können ein Geschäft ruinieren: die Website wird aus dem Google-Index entfernt oder es drohen manuelle Maßnahmen, um den weiteren Missbrauch - die Täuschung der Suchenden - zu verhindern. Wenn eine Seite rausgeflogen ist, kann der Webmaster einen Antrag auf eine erneute Überprüfung der Website durch Google stellen, nachdem er die schlechten Links mit unbrauchbarem Content entfernt hat.
Die Technik im Hintergrund ist der sogenannte PageRank-Algorithmus. Damit analysiert Google, welche Websites von anderen Websites in bestimmten Themen positiv bewertet werden, ausgedrückt mit Verlinkungen. Aus diesem Grunde gibt es die SEO-Experten, die sich auf Linkbuildung (das Erstellen von Links von und auf eine Website) spezialisiert haben. Bis eine Website von vielen guten Links profitiert, vergehen oft Jahre. Kaum ein Website-Anbieter hat die Zeit, auf organisch entstandene Links zu warten. Je schneller viele Links gesetzt sind, desto schneller steigt der Gewinn. Hier setzen die Spezialisten an. Organic Search Consultant, Customer Success Agent oder schlicht Link Builder sind die neuen Berufsbilder in einer von jungen Digital Natives dominierten Branche. Sie wenden spezielle Link-Techniken an, um Links automatisiert zu generieren. Nicht nur ihre Kunden profitierten davon, wenn es funktioniert. Man kann bis heute in dieser Branche viel Geld (mit dem Kunden) verdienen.
Suchmaschinen-Optimierung ist eine eigene Branche - mit schwarzen Schafen
Noch bis Frühjahr 2012 dominierten zwei Methoden die Link-Techniken: 1. die On-Page Optimierung, etwa durch Erstellen von Keywords in den Meta-Tags sowie 2. die Off Page Optimierung, das Generieren von möglichst vielen externen Links.
Hierzu wurde auf einer Website unsichtbarer, d.h. vom Browser nicht dargestellter, Content produziert, z.B. ein langer Absatz, der nur ein oder zwei gesuchte Keywords (Stichwörter, Schlagworte) aneinanderreiht, ohne realen Content. Durch einen entsprechenden HTML-Befehl kann der in die Seite geschriebene Text unsichtbar gestellt werden, der Suchmaschinen-Robot erkennt den Text jedoch und indiziert die Seite als relevant. Dies ist eine von vielen Manipulationsmöglichkeiten. Der Hintergedanke: Google erwartet, je häufiger ein Stichwort auf einer Website steht, vor allem in den H1 Headlines (den Überschriften auf der höchsten Ebene) oder in Image Alt-Tags (in Bildern hinterlegten Keywords), um so relevanter ist die Website für einen Suchenden, der in die Google-Suche ein Stichwort eingegeben hat. So wurde falscher Inhalt vorgegaukelt, der Suchende veräppelt.
Software-Tools entstanden, um den Linkaufbau oder das Generieren von Social Bookmarks zu automatisieren. Man konnte selbst Pressemitteilungen auf Portalen wie PR Web verbreiten und auf die eigene Website verlinken. Viele dieser Techniken funktionieren bis heute, teilweise eingeschränkt. Wo Geld zu verdienen ist, da sind jedenfalls die Betrüger nicht weit.
Von Pandas, Pinguinen und Hummerbirds
Google reagierte auf diese Techniken in der Vergangenheit mehrfach durch Algorithmen-Updates mit wohlklingenden Tiernamen wie Panda oder Pinguin. Erstmals in 2003 stellte Google mit einem Update die noch junge Branche auf den Kopf, das Ziel: mit Backlinks "verseuchte" und damit für den Suchenden eigentlich wertlose Websites. Mit Backlinks, sog. Spam-Links angereicherte Websites verschwanden mit dem Update des Suchalgorithmus plötzlich komplett aus der Suchergebnisliste. Die Experten rätselten nach Gründen. Die SEO-Industrie wuchs jedoch um so rasanter, als Antwort auf die Google-Taktik und verfeinerte ihre Tools ebenso.
Um Google besser zu verstehen, ist es lohnenswert, auf die 10 Grundsätze zu schauen. In Grundsatz 3 "Schnell ist besser als langsam" heißt es: "Google ist wahrscheinlich das weltweit einzige Unternehmen mit dem ausdrücklichen Ziel, dass Nutzer die Website so schnell wie möglich wieder verlassen." Das Ziel ist, den Suchenden ans Ziel zu führen, so schnell wie möglich. Hierzu werden von Google nach eigenen Angaben etwa 200 Signale bzw. Techniken verwendet, um die Bedeutung einer Website für die spezielle Suchanfrage einschätzen zu können (siehe Grundsatz 4: Demokratie im Internet funktioniert). Der dahinterstehende Algorithmus entwickelt sich mit dem Nutzerverhalten und den Trends im Internet immer weiter.
SEO hatte für einige Optimierer nichts zu tun mit dem Dienst am Suchenden, der nach qualitativen, für ihn relevanten Websites bzw. Inhalten im Netz die Google-Suche anstieß. Im Gegenteil: sie speisten das Netz mit unnützem Content oder irreführenden Verlinkungen zu Gunsten des eigenen Rankings. Die einfache Formel lautet bis heute:
Viele Links = hohes Ranking = viel Gewinn
Google reagierte, die Marktmacht der Suchmaschine knöpfte sich eines Tags auch auf Backlinks spezialisierte Dienste, die Paid-Link-Netzwerke, vor und entfernte sie aus dem Index. Das sorgte bei vielen von ihnen für einen starken Gewinneinbruch bzw. sogar das Aus.
Wer seine Website optimieren möchte für die Suchmaschinen, muss permanent auf dem Laufenden bleiben hinsichtlich der Weiterentwicklung und Pläne der Google Suchmaschine. Content Management Systeme wie WordPress bieten eigene SEO-Tools an, diese sollte man in jedem Fall nutzen. Für umfassende SEO-Aktivitäten ist es sinnvoll, SEO-Experten hinzuziehen, die man übrigens am leichten online findet.
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